42 KM Homerun beim Linz Marathon 2025

Nach drei Jahren Halbmarathon in Linz wollte ich diesmal die volle Distanz erleben. Herausgekommen ist ein fordernder Lauf mit Höhen, Tiefen – und Erkenntnissen, die ich lange nicht vergessen werde.

42 KM Homerun beim Linz Marathon 2025

Am 13. April 2025 fand wie jedes Jahr der Linz Marathon statt. Nachdem ich schon 3 mal an dem Linzer Halbmarathon teilgenommen habe (2022 - 2024), könnte man schon meinen, dass dieses Event für mich schon eine Art Tradition geworden ist. Und jedes Mal war es ein echtes Highlight. Dieses Jahr wollte ich mal die ganze Marathon-Strecke ausprobieren. Mein vierter überhaupt. 42,195 Kilometer durch Linz.

Vier Monate habe ich gezielt trainiert, wie gewohnt mit viele lange Läufe und einige brutale Intervalle überlebt. Ziel: Ich will den Marathon unter 4 Stunden schaffen. Je näher das Event rückt, desto nervöser wurde ich. Ein ganzer Marathon ist immer noch ein "Extremsport" für mich.

Der Marathon

Die ersten Kilometer liefen wunderbar, das Wetter war kühl, angenehm, der Himmel leider von Wolken bedeckt. Ich fühlte mich stark und fit. Es hat sich gut angefühlt - als ob ich mich nebei noch gemütlich schminken könnte. 😄

Doch ab Kilometer 26 begann die wahre Herausforderung. Die Beine wurden schwerer, der Kopf lauter, jeder Schritt zur Entscheidung. Besonders schwer fiel mir der Moment kurz vor der Ziellinie, als wir Marathonläufer noch eine zusätzliche Schleife laufen mussten, während die Halbmarathonis bereits mit breitem Grinsen zufrieden ins Ziel liefen. Das kratzte ein Bisschen.

Nach und nach wurde Wetter immer schwüler, und das Laufen fühlte sich einfach nur mehr "zäh" an. Sieben Kilometer vor dem Ziel trafen mich heftige Krämpfe in beiden Beinen, wodurch ich stehen bleiben musste. Die Schmerzen waren so stark, dass ich laut aufschrie. Doch nach einer kurzen Pause für etwa 1-2 Minuten, fasste ich neuen Mut und lief weiter – langsam, mit Pausen. Ich habe gewusst, dass ich dieser Sub-4-Marke nicht mehr schaffen würde, wollte aber dennoch ans Ziel kommen.

Zielgerade – getragen von der Unterstützung

Die letzten Kilometer wurden zum Glück etwas leichter, weil immer mehr Zuschauer am Straßenrand standen und uns lautstark anfeuerten. Auch viele, die gerade neben mir gelitten haben, fingen an immer mehr gegenzeitig Mut anzusprechen. Bald ist es geschafft. Dann, nur 150 Meter vor dem Ziel, sah ich meine Familie – meine Eltern, meinen Mann und meine Tochter, die mich mit selbstgebastelten Flaggen angefeuert haben. Ihre lauten Anfeuerungsrufe gaben mir noch einmal Kraft. Ein Moment, den ich nie vergessen werde. 🥰

Finished!

Am Ende stand eine Zeit von 4:08:11 – knapp acht Minuten über meinem Ziel, aber immerhin eine halbe Minute schneller als beim letzten Marathon in Köln. 🥲 Ich war furchtbar enttäuscht. Immerhin habe ich sehr lange trainiert, aber ich war gleichzeitig auch stolz, noch so lange ausgehalten zu haben – trotz Hitze, Schmerzen und Zweifeln. Mein vierter Marathon ist geschafft.

Ich bin jetzt mal den ganzen Strecken durch Linz gelaufen, habe sehr viele bekannte Gesichter getroffen - vor dem Lauf, während dem Lauf, nach dem Lauf. Es hat sehr viel Spaß gemacht.

Außerdem: Die Finisher-Medaille in Bronze sieht einfach GUT aus! ❤️

Linz Marathon ist für mich inzwischen mehr als ein Laufevent. Es ist ein Ort, an dem ich gewachsen bin, körperlich und mental. Und hier ich überhaupt zum ersten Mal in meinem Leben ein Lautwettbewerb angetreten (Oktober 2022, Halbmarathon, Zei: 02:58:27). Ich habe dieses Mal gelernt, meine Grenzen zu akzeptieren und mir selbst mit mehr Geduld zu begegnen. Anders gedacht: Erst seit drei Jahren habe ich zum Laufen begonnen, und es ist okay, wenn Ziele nicht sofort erreicht werden. Ich werde weiter trainieren, aber mit mehr Gelassenheit – denn Laufen soll vor allem Spaß machen.

Mein nächster Marathon wartet sowieso schon: Im Dezember 2025 in Valencia. Ich freue mich darauf, mit neuer Erfahrung und einer großen Portion Freude an den Start zu gehen. 🔥