Wings For Life World Run 2025: Spontan geht’s auch!
Wings for Life 2025 stand nicht auf meinem Plan – und schon gar nicht in meinem Zustand. Doch kurz darauf fand ich mich plötzlich auf der Startliste. Fast 20 Kilometer gelaufen – mit müden Beinen, wenig Schlaf und erstaunlich guter Laune.

Ich bin eigentlich gern strukturiert und plane alles durch - von Arbeit bis Wettbewerbe (auch wenn das ein Hobby ist), aber ab und zu müssen Last-Minute-Bookings wohl auch mal sein.
Dieses Mal geht es um Wings For Life World Run 2025 am 05. Juni 2025. Ich hatte eigentlich nicht vor, dieses Jahr mitzumachen. Erstens: Ich hatte in der Woche davor schon über 40 Kilometer trainiert. Zweitens: Meine Ernährung war ... sagen wir mal: nicht gerade wettkampftauglich. Und drittens: Ich hatte gerade mal fünf Stunden Schlaf hinter mir. Keine idealen Bedingungen.
Dazu kam, dass ich vom Flagship Run 2024 in Wien noch immer leicht gekränkt war. Es war super heiß, und meine Leistung (für meiner Erwartung) ziemlich war enttäuschend. 13 von gewünschten 18 Kilometer geschafft.
Gegen 9 Uhr morgens, noch halb im Halbschlaf und ziellos durch mein Handy scrollend, tauchten überall Postings von meinen Laufbekannten auf. Alle waren heiß auf das Event.
Obwohl einige Läufer mich schon vor Wochen gefragt haben, ob ich bei diesjährigen Wings For Life mitmachen würde, war ich mir nicht wirklich sicher. Klar, es ist für einen guten Zweck und 25 Euro ist nicht viel. Aber wollte ich das wirklich? War ich in der Stimmung für ein Lauf-Event und noch mehr Stress? Doch das Wetter wäre nicht mal schlecht – 15 Grad, bewölkt, leichter Regen. Ein klassisches „eigentlich könnte man laufen"-Wetter.
Noch bevor mein Frühstückskaffee ausgetrunken war, meldete ich mich an. 9:50 Uhr. Zehn Minuten vor Anmeldeschluss. Was hatte ich schon groß zu verlieren?
Mal sehen was geht?
Mein Plan war einfach daraus kein Wettbewerb zu machen. Ich postete sogar auf Facebook, dass es mir egal ist ob ich 5 km schaffe oder 10 km. Einfach alleine laufen, Kopfhörer rein und einfach den regulären Trainingsplan für diesen Sonntag zu folgen. Wobei: 10km wäre schon cool. 13 Km noch besser. Dann wäre ich zumindest nicht schlechter als letztes Jahr.
Der Trainingsplan sah übrigens so aus:
- 5 km bei etwa 6:30 min/km
- 8 km in 5:10–5:25
- 4 km locker auslaufen, ca. 6:20
Ich ging um 12:40 Uhr los, war um 12:50 an der Eisenbahnbrücke – und traf sofort ein sympathisches Laufpaar Engelbert und Leopoldige, das ich kannte. Dann tauchten immer mehr Leute auf. Plötzlich war alles vibrierend, energiegeladen, voller Spannung – und schon war ich im Wettkampf-Modus.
Das wird nichts mit "gemütlich Laufen".
Und los!
Punkt 13 Uhr startete ich mit einer Gruppen von Menschen. Schon nach wenigen Minuten tauchten von allen Seiten Läufer:innen auf, und wir wurden zu einem einzigen, pulsierenden Strom Richtung Steyregg.
Ich wollte nach Plan langsam loslaufen (Pace 6:30), aber natürlich waren die ersten fünf Kilometer schon deutlich schneller, da ich von der Menge mitgerissen wurde – irgendwo bei 5:50. Als ich mein Tempo auf 5:10–5:25 wechselte und eigentlich diese Geschwindigkeit für 8 km lang halten musste, konnte ich wie erwartet nicht so lange durchhalten, da ich bereits am Anfang viel schneller gelaufen bin. Irgendwann warf ich mein Plan über Bord. Einfach schauen, wie weit es noch geht und wie schnell es noch geht.
Nach und nach wurde ich langsamer, aber ich hielt überraschender Weise immerhin einen soliden 5:30er-Schnitt bis zum Schluss.
Mein ursprüngliches Ziel waren 10 bis 13 Kilometer. Am Ende waren's 19,65! Deutlich über meiner Erwartung. Und ja – ich bin richtig happy damit. 19,65 km bei einem Schnitt von 5:35 min/km – richtig gut für Schlafmangel und müde Beine. 😄
Aber noch mehr als die Zahlen hat mich das Gefühl gepackt: Das war einfach ein guter Tag. Laufen in Linz war die richtige Entscheidung. Ich habe so viele bekannte Gesichter gesehen, gegrüßt, selbst angefeuert – und genauso viel zurückbekommen. Diese geteilte Energie macht einen echten Unterschied.
Fazit
Wings for Life World Run 2025 war ein großartiges Event. Ein großer Tag – nicht, weil ich besonders schnell, besonders weit oder besonders gut war, sondern weil es sich einfach gut angefühlt hat. Ich war müde, unausgeschlafen, eigentlich nicht motiviert – und trotzdem habe ich mich beim Laufen plötzlich lächeln sehen, habe gewunken, gejubelt und mehr aus mir rausgeholt, als ich dachte.
Da ist etwas Besonderes daran, gemeinsam zu laufen – selbst wenn „gemeinsam" nur heißt: verbunden durch eine App, verteilt über Städte und Länder, aber geeint durch eine Idee.
Ich freue mich sehr auf das nächste Jahr.




